Das an der Schwarzach gelegene idyllische Dorf Rasch mit seinen knapp 1000 Einwohnern ist heute Gemeindeteil der naheliegenden Stadt Altdorf bei Nürnberg (Lkr. Nürnberger Land). Der kleine Ort kann aber auf eine eigenständige, sehr bewegte Historie zurückblicken: Bereits im 7./8. Jahrhundert wurde in Rasch eine der ersten Missions- und Taufkirchen der Region gegründet. Die hölzerne Feldkirche war der Vorläufer der im 11./12. Jahrhundert errichteten romanischen Chorturmkirche St. Michael, welche zur Mutterkirche von Altdorf und für ein halbes Jahrtausend zur Urpfarrei des gesamten ländlichen Umkreises wurde. Verschiedene geschichtliche Quellen berichten von der etwas abseits gelegenen ehemaligen Reichsburg Hohenrasch, die Mitte des 12. Jahrhunderts zunächst von Reichsministerial Pertolt de Raske genutzt wurde. Im beginnenden 14. Jahrhundert wurde der Herrensitz unter der Oberpfälzer Ministerialenfamilie der Harder v. Rasch in das Dorf verlegt (jetziges Pfarramt). …
Erste Erwähnungen von immer wieder wechselnden Besitzungen der dörflichen Reichsgüter reichen ins 13. Jahrhundert zurück. Um 1500 waren die Einwohner von Rasch verschiedenen Besitzern untertan, so den Waldstromern, den Struppergern, den Altdorf-Hofmärkischen, den Grünsbergern oder den Altnürnbergern. Zu Letzteren zählte wohl auch das zentral in der Dorfmitte gelegene Anwesen mit dem Hausnamen „Ochsenwirt“ – die heutige Raiffeisenstraße 4. Der Gebäudekomplex wurde anfänglich als landwirtschaftliches Gehöft mit Wohnhaus und Tierstall genutzt, später fungierte er als Bürgermeisterhaus. In der Neuzeit wurden immer wieder starke Änderungen an der historischen Substanz durch verschiedentliche Renovierungen, Neu- und Anbauten vorgenommen, um der neuen Nutzung des Areals – nun als Gasthof mit Metzgerei und Fremdenzimmervermietung und zuletzt als Sozialunterkunft gerecht zu werden. …